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Trends im Active Sourcing – Rückblick 2021

Jahresrückblick 2021: Große Nachfrage, große Vorsicht

2021 war für viele Branchen ein Jahr des Aufbruchs und des Neustarts: Besonders in digitalaffinen Branchen wie dem E-Commerce herrscht weiter ein hohes Tempo und großer Bedarf an neuen Mitarbeitern. Hier gilt es, die Erfolgswelle fortzusetzen, die bereits 2020 begann. Doch auch andere Branchen, die durch die Pandemie größere Einschnitte verkraften mussten, bereiten sich auf die nächsten Monate vor und melden einen erhöhten Personalbedarf. Für 2022 wird somit die Kluft zwischen offenen Vakanzen und wechselwilligen Fach- und Führungskräften aller Wahrscheinlichkeit nach größer.

Personaldienstleistungen und Interim-Recruiter weiterhin stark gefragt

Vor allem Unternehmen – von großen Konzernen bis hin zu aufstrebenden Start-ups – aus den Bereichen Marketing, Automotive, Biotechnologie und Digitalisierung suchen aktuell verstärkt nach neuen Mitarbeitern. Dabei stehen in erster Linie Zukunftstechnologien im Vordergrund: Der Automotive-Bereich konzentriert sich beispielsweise offenbar auf Bereiche abseits von Verbrennungsmotoren, während im Bereich Digitalisierung alle von Unternehmensberatung bis hin zu Anbietern entsprechender Lösungen auf der Suche nach passenden Arbeitnehmern sind. Generell gewünscht sind vor allem Kandidaten mit Branchenerfahrung und digitalen Skills – einen Fokus auf bestimmte Positionen war im zweiten Halbjahr 2021 nicht zu erkennen.

Trotz Aufbruch- und Zukunftsstimmung verzeichnet der Markt dennoch eine gewisse Vorsicht auf Unternehmensseite im Recruitingbereich und der Personalgewinnung: Viele Unternehmen zögern derzeit noch, gleich selbst die nötigen HR-Strukturen in Form von eigenen Recruiting-Abteilungen aufzubauen. Stattdessen setzen sie verstärkt darauf, die Mitarbeitersuche an externe Personaldienstleister auszulagern. Dementsprechend hoch war auch im zweiten Halbjahr 2021 die Nachfrage nach Interim-Recruitern – ein Trend, der sich bereits in der ersten Jahreshälfte angekündigt hatte.

Große Nachfrage, wenige Kandidaten

Auch auf Kandidatenseite ist eine gewisse Vorsicht zu spüren – trotz generellem Aufschwung und der großen Nachfrage in vielen Branchen. Für viele Bewerber stehen nach fast zwei Jahren Pandemie und mehreren Lockdowns mit ihren wirtschaftlichen Folgen vor allem Privates und der Wunsch nach finanzieller Stabilität im Vordergrund. Dass viele bei einem Jobwechsel gerne langfristig planen und sich entsprechend absichern würden, ist allerdings auf dem Markt noch nicht zu jedem vorgedrungen.

Dennoch hat sich einiges geändert, denn viele Unternehmen sind durchaus bereit dazu, sich auf gewisse Wünsche ihrer Mitarbeiter einzustellen. Allen voran etabliert sich beispielsweise das Homeoffice langfristig: Mehrere Tage pro Woche für alle werden immer mehr zur Regel, aber auch Führungskräfte, die vor der Pandemie eher viel reisen und gegebenenfalls einen Zweitwohnsitz anmelden mussten, haben verstärkt die Möglichkeit, ihre Bereiche aus dem Homeoffice heraus zu leiten.

Prinzipiell stellen wir auch auf Kandidatenseite eine steigende Bereitschaft zu einem beruflichen Neuanfang fest: Viele Bewerber planen, ihren aktuellen Job aufgrund von Managementwechsel, Kurzarbeit, Stellenabbau oder großem Jobfrust eigentlich gerne wechseln. Das verdeutlicht auch ein genereller Stimmungswechsel im Umgang mit Personaldienstleistern, Active Sourcern und Recruitern: Wo in der ersten Jahreshälfte noch wenig verbindlich agiert und der Kontakt oft ohne Vorwarnung abgebrochen wurde, verzeichnen wir aktuell wieder mehr aktive Anfragen, verbunden mit einem größeren Engagement, Verhandlungen und Jobsuche gemeinsam zu einem positiven Ende zu bringen.

Branchen im Umbruch

Der Wachstumskurs, der sich bereits Anfang des Jahres abzeichnete, zog auch in der zweiten Jahreshälfte 2021 nach – vor allem Start-ups, Biotechnologie, Pharmazie und in allen Bereichen rund um die Digitalisierung werden Fachkräfte gesucht. Hinzu kommen Branchen, die gerade aufgrund gesellschaftlicher und politischer Entwicklungen im Umbruch sind oder sich durch die Langzeitfolgen der Pandemie und weltweite Lieferengpässe strategisch neu aufstellen müssen. Dazu gehören etwa die Automobilindustrie und der Maschinenbau. Hier sind Fachkräfte mit digitalen und neuen Skills gefragt, um den Wandel zu begleiten.

Der Aufbruchstimmung auf Unternehmensseite standen 2021 immer wieder der generelle Fachkräftemangel und die Vorsicht vieler geeigneter Kandidaten gegenüber, in der aktuellen Situation den Arbeitsplatz zu wechseln. Für das kommende Jahr gilt es daher, potenziellen Kandidaten ein Gefühl der Sicherheit und Vertrauen in den Markt und das eigene Unternehmen zu vermitteln.

Wir erwarten, dass sich die Situation generell weiter stabilisieren wird, wenn auch langsamer als gehofft. Die Nachfrage seitens der Unternehmen in den oben genannten Wachstumsbranchen besteht in jedem Fall – und hat auf der Personalvermittlungsseite 2021 sogar zu einem erfolgreicheren Jahr als 2019 gemacht. Dieser Trend wird sich 2022 voraussichtlich weiter fortsetzen, insofern die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung weiter voranschreiten und greifen.

Ihnen wünschen wir ein erfolgreiches Jahr 2022 und bitte bleiben Sie gesund,
Sabrina Lassoued

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