So gelingt der Einstieg ins Active Sourcing

In 5 Schritten zur erfolgreichen Kandidatenansprache

Auf der #ZukunftPersonalEurope22 wurden zahlreiche neue Tools, Apps und Bewerbermanagement-Systeme vorgestellt, die Recruitern den Einstieg ins Active Sourcing erleichtern sollen. Doch ein Programm allein sorgt nicht gleich automatisch für den Erfolg im Recruiting – vor allem nicht, wenn es um Fach- und Führungskräfte geht. Ebenso wenig funktioniert Active Sourcing intuitiv nebenbei. Wer erfolgreich mit Active Sourcing durchstarten möchte, sollte sich zuvor gründlich vorbereiten und eine passgenaue Sourcing-Strategie zurechtlegen. Wir zeigen Ihnen anhand von 5 Schritten zur erfolgreichen Kandidatenansprache, wie Ihnen der Einstieg ins Active Sourcing gelingt.

Active Sourcing: 5 Schritte zur erfolgreichen Kandidatenansprache

Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. So geht es wahrscheinlich vielen Recruitern, die in Zeiten des Fachkräftemangels den Einstieg ins Active Sourcing suchen. Denn Active Sourcing geht nicht einfach nebenbei – zumindest nicht, wenn es von Erfolg gekrönt sein soll. Vielmehr geht es bei einer erfolgreichen, proaktiven Kandidatenansprache immer auch darum das „große Ganze“ nicht aus den Augen zu verlieren. Bevor Sie ins Active Sourcing einsteigen und willkürlich nach passenden Fach- und Führungskräften suchen, sollten Sie sich daher eine geeignete Strategie für Ihr Active Sourcing zurechtlegen.

1. Definieren Sie Ihren Wunschkandidaten*

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie Ihre Idealbesetzung überhaupt aussehen würde? Wenn nicht, dann sollten Sie im ersten Schritt Ihre Wunschkandidaten* genaustens definieren. Wen suchen Sie konkret? Welche Anforderungen müssen die jeweiligen Kandidaten* für Ihre Stellenausschreibungen erfüllen? Welche Eigenschaften sollten sie haben, damit sie zu Ihrer Unternehmenskultur passen? Welche Soft Skills und welche Social Skills sollten sie mitbringen? Halten Sie alle Parameter schriftlich fest und erstellen Sie daraus eine „Candidate Persona“. Die Candidate Persona verkörpert das Idealbild Ihres gesuchten Mitarbeiters* und steht stellvertretend für Ihre gesamte Zielgruppe. Beziehen Sie in diesem ersten Schritt Ihre Kollegen und Kolleginnen aus den jeweiligen Fachabteilungen ein, damit Sie sich ein genaues Bild Ihrer Wunschkandidaten* machen können.

2. Identifizieren Sie geeignete Active Sourcing Kanäle

Wer einen Süßwasserfisch angeln möchte, braucht die Rute erst gar nicht ins Meer auswerfen. Diese Devise gilt auch für Ihr Active Sourcing. Wenn Sie Ihren Wunschkandidaten definiert haben, sollten Sie im nächsten Schritt überlegen, auf welchen Active Sourcing Kanälen Sie diesen am besten finden. Denn es macht einen großen Unterschied, ob Sie eine „White Collar“ oder eine „Blue Collar“ Fachkraft suchen. Ebenso spielen das Alter, die Demografie oder die Position eine bedeutende Rolle. Denn nicht jeder Kommunikationskanal eignet sich für Ihre Stellenbesetzung. Während Fach- und Führungskräfte vornehmlich in Business-Netzwerken anzutreffen sind, können junge Nachwuchskräfte, potenzielle Azubis aber auch interessante Quereinsteiger* eher über die Sozialen Medien wie Facebook, Instagram oder Twitter rekrutiert werden. Auch Offline-Kanäle, wie beispielsweise Messen, Hochschul- oder Netzwerkveranstaltungen können ergänzend hinzugezogen werden.

3. Bereiten Sie Ihren Active Sourcing Workflow vor

Zur Vorbereitung Ihres Active Sourcing Workflows sollten Sie für Ihre Vakanz ein Jobprofil erarbeiten und Suchbegriffe sowie semantische Strings – das sind Suchbefehl-Ketten bzw. Keyword-Kombinationen – identifizieren, mit denen Sie Ihre Suche in den Suchmaschinen gezielt steuern können. Jede Plattform unterliegt einem anderen Algorithmus und operiert mit unterschiedlichen Tools. Die alleinige Verwendung von Keywords aus der Stellenanzeige reicht oftmals nicht aus, denn sie führt eher zufällig zu guten Bewerber-Profilen. Im professionellen Active Sourcing geht es jedoch nicht um Zufall, sondern um System: Es kommt auf eine zielführende Kombination und die korrekte semantische Abfolge Ihrer Suchbegriffe an. Testen Sie Ihre Suchbegriff-Kombinationen auf den unterschiedlichen Portalen sowie in den Suchmaschinen und halten Sie Ihre Ergebnisse zur Erfolgskontrolle schriftlich fest. Nur so bekommen Sie mit der Zeit ein Gefühl dafür, welche Tools und Plattformen für Ihre Suche zielführend sind. Gleichzeitig erleichtert diese Vorgehensweise enorm Ihre zukünftigen Sourcing-Aktivitäten.

4. Finden, identifizieren und selektieren Sie Ihre Wunschkandidaten*

Im ersten Schritt Ihrer Findungsphase geht es darum, möglichst alle potenziell passenden Kandidaten* zu finden und zusammenzutragen. Erst dann machen Sie sich an die Arbeit, passgenaue Kandidaten* herauszufiltern und zu selektieren. Wer zu früh filtert, läuft schnell Gefahr, interessante Talente zu verpassen. Auch bei der Filterung der Kandidaten* sollten Sie systematisch mithilfe von Algorithmen und nicht per Hand vorgehen. Hierbei helfen Ihnen ebenfalls Boolesche Befehle, Keyword-Kombinationen oder die Filtermöglichkeiten der jeweiligen Tools, um passgenaue Talente zu selektieren. Halten Sie in jedem Schritt fest, welche angewandten Filtermöglichkeiten zu welchem Ergebnis geführt haben – nur so können Sie sicher gehen, dass Sie auch alle potenziellen Kandidaten* gefunden haben. Schauen Sie sich die herausgefilterten Profile im Detail an und überprüfen Sie, ob die Person wirklich mit Ihrem Stellenprofil matcht. Selektieren Sie alle infrage kommenden Kandidaten für Ihre Kontaktaufnahme. 

5. Nehmen Sie Kontakt mit Ihren Wunschkandidaten auf

Bevor Sie mit Ihren Wunschkandidaten in Kontakt treten, sollten Sie versuchen, sich ein genaues Bild Ihres Ansprechpartners* zu machen, indem Sie dessen digitales Verhalten beobachten: Auf welchen Online-Plattformen ist Ihr Kandidat* unterwegs? Wie kommuniziert er oder sie in den Netzwerken? Per Du oder per Sie? Welche Themen scheinen der Person wichtig zu sein? Wo befindet sich die Person möglicherweise aktuell? Jeder Mensch reagiert anders, wenn er von einer fremden Person kontaktiert wird. Und nicht immer rennt man mit der Art seiner Kontaktaufnahme offene Türen ein. Das Wording für Ihre Kandidatenansprache sollte daher gut überlegt sein, damit man sich die Kontakte für die Zukunft nicht „verbrennt“. Haben Sie Ihre Zielperson genauer durchleuchtet, können Sie in den Erstkontakt treten. Achten Sie dabei auf eine wertschätzende, responsiv-orientierte Ansprache Ihrer Talente. Gehen Sie individuell auf Ihren Wunschkandidaten* ein und nutzen Sie Informationen als „Aufhänger“ für Ihre Kontaktaufnahme.

Wichtig für Ihren Erstkontakt ist, dass Sie stets authentisch bleiben und gleichzeitig den Tenor Ihrer eigenen Employer Brand treffen. Denn nur so können Sie glaubhaft Ihr Anliegen und das ernsthafte Interesse Ihres Unternehmens vermitteln. Während sich ein Creative Director wahrscheinlich eher von einer lockeren Ansprache per Du angesprochen fühlt, reagiert ein Executive Manager ggf. eher bei einer förmlicheren Kontaktaufnahme. Stellen Sie sich auf Ihr Gegenüber ein. So sorgen Sie bereits beim ersten Kontakt für eine positive Candidate Experience.

Der Unterschied macht’s: Profi-Active-Sourcer vs. DIY-Active-Sourcer

Manche Personaler* fragen sich, worin der Unterschied zwischen einem Profi-Active-Sourcer und einem DIY-Active-Sourcer liegt, wenn doch alle „lediglich“ Suchbegriff-Kombinationen in die Suchmasken eingeben? Der Unterschied liegt eindeutig in der Systematik und im Methoden-Know-How: Auch der intuitiv suchende DIY-Active-Sourcer wird Kandidaten finden, die zu seinen Stellenprofilen passen. Allerdings eher per Zufall als systematisch oder gezielt, was einem effizienten Active-Sourcing-Workflow entgegensteht. Der Profi-Active-Sourcer kennt hingegen sein Handwerk, hat ein enormes Methoden- und Algorithmus-Know-how und kann dieses systematisch und nachhaltig für einen effizienten Active-Sourcing-Workflow anwenden. Ein Workshop im professionellen Active Sourcing kann daher für den Start sehr hilfreich sein. Aber auch Personalberatungen wie LAS Recruitment, die ihren Schwerpunkt auf professionelles Active Sourcing und Talent Mining gelegt haben, können Unternehmen bei ihrem Einstieg ins Active Sourcing schnell und kosteneffizient unterstützen.

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