Diversity Recruiting: Maßnahmen zur Umsetzung für Unternehmen.

Diversity Recruiting: Neuer HR-Trend bei Großunternehmen

Diversity Recruiting bedeutet weitaus mehr als oberflächliche Worthülsen in Social Media oder der Stellenanzeige. Es ist die gelebte Vielfalt im Unternehmen, auf die es immer mehr ankommt und auf die das Diversity Recruiting aufbauen kann. Laut Diversity Recruiting Report 2023 setzten vor allem immer mehr größere Unternehmen auf die Vielfältigkeit bei der Personalsuche, um die Arbeitgebermarke zu stärken und die eigene Arbeitsplatzattraktivität zu erhöhen. Damit ist das Thema „Diversity Recruiting“ insbesondere bei Großunternehmen bereits als neuer HR-Trend angekommen.

Die richtige Diversity-Strategie hilft Unternehmen dabei, freie Stellen schneller zu besetzen, die Mitarbeiterbindung zu stärken und das interne Innovationspotenzial zu fördern.

Wachsende Bedeutung von Diversity im Recruiting

Bye, bye Babyboomer – schön war’s…wie werden wir euch vermissen. Stellt sich nun die Frage: was kommt jetzt? Für die Babyboomer-Generation ist allmählich die Zeit gekommen, in den wohlverdienten Ruhestand zu treten. Dies hinterlässt bei vielen Unternehmen nicht nur Wehmut, sondern ebenso ein großes Loch an unbesetzten Stellen. Doch keine Sorge – eine neue Generation steht bereits in den Startlöchern und scharrt mit den Sneakern, um die Lücke an verabschiedeten Fachkräften zu schließen. Die Rede ist von der allseits bekannten, gleichermaßen geliebten wie gefürchteten Generation der jungen Erwachsenen: Die Generation Z!

Dass die GenZ für eine vorurteilsfreie, gelebte Vielfalt steht, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Somit ist es auch kein Wunder, dass Unternehmen in Zukunft nicht drum herumkommen werden, sich mit dem Thema „Diversity Recruiting“ zu beschäftigen. Zumindest, wenn sie in Zukunft von der GenZ als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen werden möchten bzw. weiterhin Personal rekrutieren möchten.

Doch Vorsicht: Gaukler werden von der Social Media affinen GenZ schneller entlarvt als sie bis drei auf den Bäumen sind. Denn gefordert wird eine „echte und gelebte Vielfalt“, die fest in der Unternehmenskultur verankert ist. Und nicht nur eine oberflächliche Bekennung auf dem Papier.

Diversity – was ist das überhaupt?

Unter Diversity – auch „Diversität“ genannt – versteht man die Vielfalt von Menschen und Lebensformen. Das Konzept dahinter soll die verschiedenen Dimensionen innerhalb der Gesellschaft erkennen und fördern, die positiven Eigenschaften von verschiedenen Gruppen und Personen nutzen und sie als Potenzial begreifen. Das Ziel von „Diversity“ ist die Reduzierung von Diskriminierung sowie die Förderung der Chancengleichheit, unabhängig von:

• Alter
• Ethnische Herkunft & Nationalität
• Geschlecht & geschlechtliche Identität
• Körperliche und geistige Fähigkeiten
• Religion & Weltanschauung
• Sexuelle Orientierung
• Soziale Herkunft

Das Ziel von Diversity Recruiting: Was bedeutet Diversität im Recruiting?

Beim Diversity Recruiting geht es darum, aktiv nach Bewerbern* mit verschiedenen Hintergründen zu suchen, um die Inklusion im Unternehmen zu fördern und allen Kandidaten* im Rahmen des Recruitingprozesses die gleichen Chancen zu bieten. Dadurch kann das Unternehmen aus einem entsprechend größeren Bewerberkreis wählen.

Insbesondere große Unternehmen setzten im Recruiting verstärkt auf Diversität. Laut Diversity Recruiting Report 2023 hilft eine Diversity-Strategie Unternehmen dabei, freie Stellen schneller qualifiziert zu besetzen und Innovationspotential zu stärken.

Vorteile von Diversity Recruiting für Unternehmen

Eine Diversity-Strategie bietet Unternehmen langfristig viele Vorteile. Denn ist ein Team erstmal vielfältig zusammengesetzt, kann es von den unterschiedlichen Erfahrungen sowie Herangehensweisen jedes einzelnen Teammitglieds zehren. Dieser Mix fördert die Kreativität und Innovationsfähigkeit der gesamten Belegschaft. Ein weiterer Bonus ist das erweiterte Verständnis von Zielgruppen – denn wer selbst Teil einer Zielgruppe ist, kann sie noch besser verstehen und zielgerecht adressieren.

Neben der aktiven Verhinderung von Diskriminierung und Ausgrenzung, bietet Diversity Recruiting dem Arbeitgeber demnach die folgenden Vorteile und Benefits:

• Förderung der Kreativität und Innovationskraft durch die vielfältigen Kompetenzen
• Stärkere Mitarbeiterbindung durch die Wertschätzung jedes Einzelnen*
• Steigerung der Produktivität durch die erhöhte Mitarbeiterzufriedenheit
• Stärkung der Arbeitgebermarke im Rahmen des Employer Brandings
• Schnellere Stellenbesetzung durch erhöhte Arbeitgeberattraktivität

Diversity Recruiting im Unternehmen: Darauf sollten Sie achten

Wer sich im Kampf um die besten Talente strategisch gut aufstellen möchte, sollte in Zukunft definitiv auf eine diverse Personalpolitik setzen. Wichtig dabei ist jedoch, dass Unternehmen in ihren Stellenanzeigen nicht bloß mit einer vermeintlichen Diversität locken, die sich dann später im Rahmen des Bewerbermanagements als hohle Worthülse entpuppt. Die Vielfältigkeit muss tief in der Unternehmenskultur verankert werden und auf allen Ebenen authentisch gelebt werden.

Diversity Recruiting: Wie uns das Gehirn austrickst

Auch wenn wir annehmen, dass wir uns nicht von Vorurteilen lenken lassen und all unsere Entscheidungen objektiv treffen, so trickst uns unser menschliches Gehirn immer wieder aus. Es ist von Denkmustern geprägt, die wir im Laufe unseres Lebens gesammelt haben, und die unsere Entscheidungen unterschwellig beeinflussen. Mal positiv und auch mal negativ.

Diese unbewussten Vorurteile nennt man „Unconscious Bias“ – sie fließen in die Kandidatenbewertung ein, verzerren den Eindruck und können sogar dazu führen, dass Personaler* Entscheidungen treffen, die objektiv als unfair oder diskriminierend betrachtet werden könnten. Oder am Ende schlichtweg zu einer Fehlentscheidung mit Nachteilen für das Unternehmen führen.

Ein weiterer Trick des menschlichen Gehirns ist der so genannte „Ähnlichkeits-Bias“. Dieser beschreibt das Phänomen, dass Menschen in der Regel die Menschen bevorzugen, die ihnen selbst am ähnlichsten sind. Sowohl hinsichtlich der persönlichen Merkmale als auch auf sozialer Ebene. Der Ähnlichkeits-Bias kann zu einem monotonen, falsch verstandenen „Cultural Fit“ in der Belegschaft führen – langweilig und frei von jeglicher Vielfalt.

Basis im Diversity Recruiting: Vorurteile bewusst abbauen

Eine einfache Möglichkeit, die Gefahren des Unconscious Bias im ersten Schritt des Bewerbungsprozesses zu umgehen, ist die Ermöglichung einer anonymisierten, digital gestützten Bewerbung.

Noch wichtiger ist jedoch, dass eigene Verhalten und das der Mitarbeiter* zu reflektieren und zu hinterfragen: Woher kommen meine Vorurteile? Welche kulturellen Werte beeinflussen meine Interpretationen und Bewertungen? Inwieweit unterscheidet sich der Bewerber* objektiv betrachtet überhaupt von seinen Mitstreitern*?

Durch das Hinterfragen der eigenen Denkmuster lassen sich Vorurteile gezielt auflösen und in Zukunft vermeiden. Eine der wichtigen Maßnahmen im Diversity Recruiting ist daher, die eigenen Mitarbeiter* in einem vorurteilsfreien Umgang zu schulen.

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